Wegverwandt:
Verstehen und verstanden werden

Jeder Mensch braucht zuweilen jemanden, dem er sein Vertrauen schenken kann, einen Menschen, der zuhört und Anteil nimmt. Vertrauen macht ein Teil unserer inneren Stärke aus und es hat viele Facetten. Ein Gespräch im Vertrauen kann entlastend sein und stimulierend, es kann frei machen von Ängsten und Kummer, es kann Klarheit bringen und kreative Prozesse freisetzen. Zuweilen fällt es einem leichter, sich einer fremden Person anzuvertrauen, als jemandem, dem man nahe steht. Ich biete daher neben oder auch ergänzend zur Craniosacral Therapie eine seelsorgerische Begleitung an.
In meiner seelsorgerischen Arbeit, die ich auch als Notfall-Telefonseelsorgerin ausübe, stehen aktives Zuhören und empathisches Dasein im Zentrum. Ich möchte dem Menschen aufmerksam dort begegnen, wo er gerade ist und ihm einen Raum geben, in dem er sich vorbehaltlos öffnen darf. Es kann ein entscheidender erster Schritt zur Heilung sein, Unausgesprochenes, das vielleicht schon lange in der Seele schmerzt, endlich auszusprechen.
Sich einzulassen auf den ungeheilten inneren Schmerz, bedeutet auch, zu sich selbst zurückzukehren in die eigene innere Wohnung.
Dabei geht es in meinen seelsorgerischen Gesprächen längst nicht nur um schwierige Lebensfragen, bei denen ein Mensch manchmal einfach nicht mehr weiter weiss. Ja, manchmal weiss ein Mensch gar nicht, warum er gerade traurig ist, es gibt eigentlich keinen Grund. Vielleicht sind mal wieder nur Prospekte und Rechnungen im Briefkasten gewesen oder irgendwer im Tram hat ein grimmiges Gesicht gemacht. Auch darum geht es in der Seelsorge, um das Alltägliche und scheinbar Unbedeutende, das uns nicht der Rede wert erscheint. Und nicht zuletzt geht es auch um das viele Schöne und um die kleinen Dinge im Leben.

In der craniosacralen Behandlung wird an etwas gerührt, das uns häufig gar nicht im Bewusstsein ist. Auf diesem Weg kann es geschehen, dass Erinnerungen, Gefühle und ungelöste Konflikte im Bewusstsein auftauchen, die vielleicht schon lange im Verborgenen da sind und auf eine Lösung warten. Ein verständnis- und respektvolles Hinhören und darüber Sprechen kann dabei helfen, sich diesen Themen zu stellen und bislang nicht wahrgenommene Seiten an sich selbst besser zu verstehen. Selbstverständlich ist das seelsorgerische Gespräch während oder wegbegleitend zur Craniosacral Therapie kein Muss, sondern ein offenes Angebot.